Letzte Aktualisierung: 20. November 2025
Pressemitteilung
Olympiasiegerin Kristina Vogel als Gastrednerin: An Krisen wachsen / Kaeser: „Brauchen Bürokratieabbau, Reform der Sozialversicherungen, Energiepolitik“
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Bei ihrem 9. Sonnefelder Wirtschaftsgespräch begrüßte die Bezirksgruppe Oberfranken der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. als Gastrednerin Kristina Vogel, zweifache Olympiasiegerin und eine der erfolgreichsten Profiradsportlerinnen der Welt. Nach einem schweren Trainingsunfall kämpfte sie sich zurück ins Leben und ist nun erfolgreiche Buchautorin. Sie referierte bei der Veranstaltung eindrucksvoll zum Thema „Ich bin gefallen. Ich kann auch wieder aufstehen“ darüber, wie man an Krisen wächst, statt sich ihnen geschlagen zu geben. Thomas Kaeser, Vorstandsvorsitzender der vbw Bezirksgruppe Oberfranken, betonte im Rahmen der Veranstaltung: „Mit diesem Willen, sich erfolgreich zu orientieren, gibt es viele Parallelen mit der Wirtschaft. Einen solchen Mut, sich Herausforderungen beherzt zu stellen wünschen wir uns angesichts der aktuellen Strukturkrise auch von der schwarz-roten Koalition in Berlin.“
Die Bundesregierung ist laut vbw gut aus den Startlöchern gekommen. Jetzt, so Kaeser, müssten aber zügig Taten folgen. „Ein erster wichtiger Akzent war etwa der Investitionsbooster, der unter anderem bis Dezember 2027 eine Sonderabschreibung von bis zu 30 Prozent für die Anschaffung beweglicher Wirtschaftsgüter ermöglicht. Positiv sehen wir auch die Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten, also die Abschaffung der Gasspeicherumlage, die Entlastungen bei den Netzentgelten und die Senkung der Stromsteuer. Ein weiterer Schritt war auch das kürzlich beschlossene Maßnahmenbündel zum Bürokratieabbau“, führt Kaeser aus, betonte aber gleichzeitig: „Viel mehr Positives ist gerade nicht zu sehen.“
Dabei sind angesichts der aktuell weiter angespannten Lage spürbare Reformen unumgänglich, so die vbw. Kaeser macht klar: „Nach zwei Rezessionsjahren in Folge kommt die deutsche Konjunktur weiter nicht vom Fleck. Die Bundesregierung und die meisten Wirtschaftsinstitute rechnen für dieses Jahr mit einer Stagnation oder allenfalls mit einem minimalen Wachstum des BIP. Wir kämpfen am Standort gerade mit einer handfesten Strukturkrise, unsere Wettbewerbsfähigkeit sinkt. Wir müssen jetzt dringend die Wirtschaftswende schaffen. Ganz oben auf der Dringlichkeitsliste steht der Bürokratieabbau. Gleichzeit ist eine Senkung der Lohn- und Arbeitskosten und der viel zu hohen Energiepreise dringen erforderlich. Reformbedarf sehen wir auch bei den sozialen Sicherungssystemen.“
Die Baustellen sind zahlreich. „Aber wenn die Regierung sich weiter zusammenrauft und miteinander arbeitet, kann sie die momentanen Herausforderungen meistern. Sie darf jetzt nur keine Zeit mehr verlieren. Sie muss jetzt einen so starken Willen zeigen, wie ihn Frau Vogel an den Tag gelegt hat“, so Kaeser abschließend.