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Letzte Aktualisierung: 06. Juli 2023

Pressemitteilung

RHI Salonstreitgespräch: Direkte Demokratie – Fluch oder Segen? / Rodenstock: „Im konstruktiven Streit Standpunkte weiterzuentwickeln ist zentrales Anliegen des RHI“

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 Maximilian Stoib
Maximilian Stoib
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit
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Im Rahmen des diesjährigen Salonstreitgesprächs des Roman Herzog Instituts (RHI) mit dem Titel „Direkte Demokratie – Fluch oder Segen?“ diskutierten der Schweizer Philosoph Prof. Dr. Andreas Urs Sommer und der Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn das Für und Wider von mehr direkter Bürgerbeteiligung.

Professor Randolf Rodenstock, Vorstandsvorsitzender des RHI, erklärte dazu: „Die Frage der direkten Bürgerbeteiligung ist so alt wie die Demokratie selbst. Vor dem Hintergrund mangelnder Wahlbeteiligung, Politikverdrossenheit und teilweise offener Frustration über die gewählten Politiker*innen gewinnt sie zunehmend an Bedeutung. Zudem steht das westliche Modell der freiheitlichen Demokratie unter Druck. Weltweit gewinnen autoritäre Regime an Macht und immer größere Teile der Gesellschaft hinterfragen das Modell der repräsentativen Demokratie.“

Rodenstock weiter: Gerade deshalb ist uns das Salonstreitgespräch in diesen politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich so herausfordernden Zeiten besonders wichtig. Im konstruktiven Streit Standpunkte weiterentwickeln, das ist eines der zentralen Anliegen des RHI. Kontrovers, aber fair wollen wir grundlegende Fragen in all ihren Facetten erörtern.“

Sommer stellte heraus: „In einer direkt-partizipatorischen Demokratie stehen weniger geteilte Werte als vielmehr geteilte Herausforderungen im Zentrum. Eine direkt-partizipatorische Demokratie ist keine Werte- und keine Antwortgemeinschaft; sie ist vielmehr eine Problemgemeinschaft, eine Herausforderungsgemeinschaft. Sie ist, und zwar zu ihrem Besten, eine Dissensdemokratie. Daraus folgt für jeden und jede eine Weltgestaltungspflicht.“

Wolffsohn betonte dagegen: „Das Paradies auf Erden gibt es nicht. Es gibt auch keine paradiesische Demokratie. Sei sie direkt oder indirekt-repräsentativ. Doch die direkte Demokratie auf nationaler oder gar internationaler Ebene wäre die Hölle auf Erden. Die Teilhabe der Massen jederzeit und an allem sowie jedem ließe kaum noch Zeit für anderes als Politik, würde die Gemüter er- und überhitzen, die Sachkenntnisse der meisten total überfordern und Politik völlig unkalkulierbar werden lassen. Nicht mehr Stimmen zählten, sondern Stimmungen.“

Das Roman Herzog Institut
Das Roman Herzog Institut setzt sich als Think Tank mit den Gegenständen Werte, Führung und Zukunft auseinander. Schwerpunkte im Jahr 2023 sind das Verhältnis von „Demokratie und Autokratie“ sowie „gute Führung“ auf strategischer Ebene. Dazu lädt das Institut Expert*innen verschiedenster Disziplinen nach München ein. Neben der Herausgabe eigener Publikationen und der Ausrichtung wissenschaftlicher Veranstaltungen geht das Institut in seinem
YouTube- und Podcast-Format mit bekannten Wissenschaftler*innen in die Tiefe der Themen und ihrer Forschung.

Sie finden die digitalen Inhalte des Roman Herzog Instituts hier auf YouTube.
Weitere Informationen zum RHI, seinen Publikationen und Veranstaltungen finden Sie
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