Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sieht den Arbeitsmarkt in Bayern weiterhin in einer schwierigen Lage. „Die Arbeitslosenquote hat sich im Juli leicht erhöht. Für die angestoßenen Reformen ist es noch zu früh, als dass sie bereits spürbare Verbesserungen hätten bewirken können. Zudem hinterlassen die geopolitischen Spannungen ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Der aktuelle ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland ist zwar erneut leicht gestiegen, die Erwartungen der Unternehmen bleiben aber geprägt von Unsicherheit und Vorsicht. Es werden noch immer eher Stellen abgebaut als neu geschaffen“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt anlässlich der Vorstellung der Arbeitsmarktzahlen der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit für Juli.
Die Arbeitslosenquote im Freistaat liegt im Juli bei 4,0 Prozent, ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Quote immer noch um 0,4 Prozentpunkte höher. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nähert sich immer weiter der Sechs-Millionen-Marke an, laut vbw ein positives Zeichen. „Die Stimmung in der bayerischen Wirtschaft hellt sich leicht auf, die Unternehmen bauen auf eine baldige Wirtschaftswende. Diese kann gelingen. Hervorzuheben ist hier insbesondere der bereits verabschiedete `Investitionsbooster´, mit verbesserten Abschreibungen, dem Einstieg in die Unternehmenssteuersenkung sowie verbesserter Forschungsförderung. Die angestoßenen Impulse der Bundesregierung müssen nun weiter ausgebaut werden. Die Koalition muss jetzt zügig weitere Maßnahmen aus ihrem Sofortprogramm umsetzen, insbesondere die Flexibilisierung der Arbeitszeiten und den weiteren Bürokratieabbau. Nur so kann das Wirtschaftswachstum wieder in Gang kommen und somit auch die Grundlage für einen stabilen Arbeitsmarkt bilden“, so Brossardt weiter.
Die Zahlen zeigen laut vbw dennoch, dass die Konjunktur- und Strukturkrise noch nicht vorbei ist. Dazu Brossardt: „Belastend ist derzeit vor allem die geopolitische Situation. Durch die Zolleinigung zwischen der EU und den USA konnte immerhin ein Handelskrieg vermieden werden. Aber klar ist, dass die Zölle von 15 Prozent unsere Exporte verteuern, unser Wachstum reduzieren und allgemein den Handel mit den USA erschweren. Das kann langfristig auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Gleichzeitig steigt der Druck umso mehr, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.“