Letzte Aktualisierung: 03. November 2025
Pressemitteilung
Große Standortloyalität – Neun von zehn Unternehmen würden sich wieder im Freistaat ansiedeln / Brossardt: „Bürokratieabbau hat oberste Priorität“
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Laut einer Umfrage der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. unter über 700 Unternehmen im Freistaat bleiben bayerische Unternehmen ihrem Standort treu. So würden sich neun von zehn Unternehmen erneut im Freistaat ansiedeln. „Die Standortloyalität liegt bei 91,1 Prozent und ist das zweite Jahr in Folge gestiegen. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass einzelne Bereiche immer schlechter abschneiden, insbesondere die überbordende Bürokratie wird für die Unternehmen zur Belastungsprobe“, fasst vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt die zentralen Ergebnisse zusammen. Die Umfrage wird seit 2013 jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH durchgeführt.
Einzelne Standortfaktoren wurden zum Teil deutlich schlechter bewertet als im Vorjahr. „Mit einer Note von 4,2 schneidet der Bereich Verwaltungshandeln so schlecht wie noch nie ab. Daher ist es jetzt an der Zeit, entschlossen gegenzusteuern. Wir unterstützen daher die Bürokratieabbauinitiativen von Staatsmodernisierungsminister Dr. Karsten Wildberger und der Bayerischen Staatsregierung mit ihrem Bürokratieabbaubeauftragten Walter Nussel. Die gut gemachten Pläne müssen jetzt zügig umgesetzt werden. Wir brauchen dringend vorzeigbare Erfolge, die enthaltenen ‚Quick Wins‘ müssen sofort realisiert werden“, fordert Brossardt und ergänzt: „Unkompliziert können überflüssige statistische Berichtspflichten gestrichen und viele der unzähligen betrieblichen Beauftragten abgeschafft werden. Einen Leiterbeauftragten braucht zum Beispiel niemand.“
Die allgemeine Standortqualität in Bayern wird mittels einer Skala zwischen 0 und 100 Punkten ermittelt. Mit einem Wert von 72,5 Punkten wurde diese in diesem Jahr etwas schlechter bewertet als letztes Jahr (2024: 72,8 Punkte). Der bisherige Spitzenwert wurde im Jahr 2019 mit 76,2 Punkten erreicht. Zusätzlich zur Bewertung der allgemeinen Standortqualität und -loyalität haben die Unternehmen Schulnoten für die fünf Themenfelder „Humankapital“, „Allgemeine Infrastruktur“, „Innovationsumfeld“, „Energie und Rohstoffe“ sowie „staatliches Verwaltungshandeln“ vergeben. Brossardt: „Alle Themenfelder haben – teils sogar deutlich – gegenüber dem Vorjahr an Qualität eingebüßt.“
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie: Der Standort ist inzwischen zu teuer. Vor allem die hohen Arbeits-, Energie- und Rohstoffkosten belasten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Zusätzlich von hoher Bedeutung für die Unternehmen ist die Verbesserung der allgemeinen Infrastruktur. „Die Studie ist ein Alarmsignal für den Standort Bayern. Über die meisten relevanten Standortfaktoren wird in Berlin entschieden. Es ist daher essenziell, dass die Bundesregierung jetzt kraftvoll eine wirtschaftsfreundliche Politik betreibt, die vor allem die hohe Kosten- und Bürokratiebelastung der Unternehmen in den Blick nimmt“, so Brossardt.
Doch auch im Freistaat muss nachgebessert werden. „Serviceorientierung und Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung sind Dauerbaustellen. Die Staatsregierung hat hier schon viele gute Maßnahmen auf den Weg gebracht, darf aber nicht nachlassen“, erklärt Brossardt abschließend.
Die Studie finden Sie hier : www.vbw-bayern.de/unternehmensperspektiven