Die bayerische Wirtschaft
zum Dashboard Konjunktur

Bitte geben Sie Ihre Login-Daten ein

Passwort vergessen?

Sie haben keine Login-Daten?

Login-Daten beantragen
Zur Übersicht

Letzte Aktualisierung: 07. Oktober 2025

Pressemitteilung

Ausbau nimmt weiter Fahrt auf – Neue Technologien treiben den Bedarf an / Peine: „Turbo beim Ausbau von Mobilfunk und Glasfaser zünden“

Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. unterstrich im Rahmen eines Pressegesprächs in Oberbayern die Bedeutung flächendeckender und leistungsfähiger digitaler Netze für die Zukunftsfähigkeit des Standorts. Norbert Peine, stellvertretender Vorsitzender der vbw Bezirksgruppe München-Oberbayern: „Laut einer aktuellen vbw Studie hatten im Juli 2025 knapp 81 Prozent der Haushalte in Oberbayern eine Gigabit-Verbindung, also einen Anschluss mit mindestens 1.000 Mbit/s im Download. Die Anbindung hat damit im Vergleich zum Vorjahreswert um 2,4 Prozentpunkte zugelegt. In städtischen Räumen liegen wir bei 93,6 Prozent – insgesamt liegt Oberbayern damit in fast allen Bereichen über dem Landesschnitt.“

„In den ländlichen Räumen liegt der Gigabit-Anteil von Haushalten bei rund 45 Prozent und damit über dem bayernweiten Durchschnitt von 41,6 Prozent. In Oberbayern können 76,7 Prozent der Unternehmen in Gewerbegebieten und 79 Prozent aller Unternehmen Gigabitanschlüsse nutzen. Hier liegen wir sogar um 11,8 Prozentpunkte bzw. 9,6 Prozentpunkte über dem jeweiligen bayerweiten Durchschnitt. Der Ausbaubedarf in Oberbayern bleibt trotzdem hoch, denn auch die Bedarfsprognosen steigen: Die Hälfte der bayerischen Unternehmen rechnet mit einem weiter stark steigenden Breitbandbedarf. Für die Betriebe ist die digitale Transformation eine zentrale Chance, um im globalen Wettbewerb auch zukünftig vorne mitzuspielen und gleichzeitig unser Land fit für die Zukunft zu machen. Auf Dauer schaffen sie das nur mit gigabitfähigen und zuverlässigen digitalen Netzen überall in Oberbayern“, ergänzte Peine.

Für die vbw spielt Glasfaser dabei eine zentrale Rolle. „Nach einem Anstieg um 8,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr haben inzwischen etwa 47,2 Prozent der Haushalte in Oberbayern einen Glasfaseranschluss. Die Gewerbegebiete in Oberbayern sind zu fast 63 Prozent ans Glasfasernetz angeschlossen. Wir erwarten, dass durch zusätzliche Fördermaßnahmen und angekündigte Aktivitäten am Markt innerhalb der nächsten Jahre in der Region knapp 67,2 Prozent aller Haushalte mit Glasfaser versorgt werden. Es gibt aber weiterhin viel zu tun: In 110 Kommunen in Oberbayern haben erst weniger als 20 Prozent der Haushalte einen Anschluss, der zumindest im Download Gigabit-Bandbreiten ermöglicht. 43 dieser Gemeinden überwinden allerdings absehbar diese 20-Prozent-Schwelle. Hier geht aber noch deutlich mehr“, so Peine weiter.

Darüber hinaus setzt die vbw auf einen entschiedenen Ausbau der 5G-Mobilfunkverfügbarkeit. „Hier fordern wir ebenfalls eine weitere Verbesserung bei der Netzverfügbarkeit. In sieben oberbayerischen Kommunen haben die Betreiber von Mobilfunktürmen bereits Zuwendungsbescheide erhalten, um weiße Flecken in der mobilen Netzlandschaft zu schließen. Im Vorjahr war dies bei nur bei einer einzigen Kommune der Fall“, berichtete Peine und ergänzte: „Gleichzeitig weist die tatsächliche Empfangsqualität in allen oberbayerischen Teilregionen Schwächen auf. Tatsächlich erreichte bei einer Befahrung Ende 2024 keiner der drei Mobilfunk-Provider an mehr als 68,8 Prozent der Messpunkte eine gute Empfangsqualität. Die Herausforderung liegt also nur zum Teil darin, Lücken in der Fläche zu schließen. Wir stehen gleichzeitig auch vor der Herausforderung, verbliebene Schwächen in den bereits ausgebauten Netzteilen zu beheben - vor allem mit Blick auf die gestiegene Nachfrage oder Neubauten.“

Peine forderte für die oberbayerische Wirtschaft: „Der flächendeckende Ausbau von 5G-Mobilfunk und Glasfaser muss weiter höchste Priorität haben. Die Bayerische Staatsregierung hat bereits eine Vielzahl an Förderungen aufgesetzt. Jetzt sind die Kommunen gefragt, vorhandene Fördermöglichkeiten weiterhin aktiv auszuschöpfen. Gleichzeitig setzen wir auf die schwarz-rote Bundesregierung. Die kürzliche Verabschiedung des Netzausbau-Beschleunigungsgesetzes und die Einstufung von digitalen Netzen als überragendes öffentliches Interesse waren dabei wichtige Schritte für einen beschleunigten Netzausbau. Zentral ist jetzt, dass es im Gigabitförderprogramm des Bundes verlässliche Förderzusagen gibt und der regionale Bedarf bei der Mittelvergabe stärker berücksichtigt wird. Es geht um die Zukunftsfähigkeit unseres Standorts“, betonte Peine.

Die Daten stammen aus der Studie „Versorgungsgrad der digitalen Infrastruktur in Bayern“, die IW Consult unter anderem für Oberbayern aufbereitet hat, sowie aus aktuellen Datenbeständen des bayerischen Finanzministeriums zur Festnetzversorgung der Haushalte. Beide sind online hier verfügbar.

Seite drucken