Letzte Aktualisierung: 05. September 2025
Pressemitteilung
Globaler digitaler Konkurrenz praxisgerecht standhalten / Brossardt: „An Bargeld festhalten und zugleich den Euro digital stärken“
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Aus Sicht der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat der Digitale Euro das Potenzial, die Stellung des Euros in der Welt zu stärken und auf digitale Innovationen bei Währungen und im Zahlungsverkehr zu reagieren. „Richtig austariert kann der Digitale Euro digitale Zahlungen einfacher und günstiger machen, flexible Zahlungsoptionen eröffnen und europäische Zahlungsdienstleister nach vorne bringen. Wir begrüßen daher, dass der Digitale Euro jetzt wieder im Fokus des Europäischen Rats steht und auch die Bundesregierung das Vorhaben unterstützt“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Interbanken- und Wertpapiergeschäfte können aus Sicht der vbw von innovativen Ansätzen zum Digitalen Euro ebenso profitieren wie industrielle digitale Geschäftsmodelle, auf die Unternehmen im internationalen Wettbewerb immer stärker angewiesen sind. „Auf diesen Anwendungsfällen sollte der Fokus liegen, weil sich der Mehrwert des Digitalen Euros für Industrie- und Interbankengeschäfte deutlich schneller heben lässt als bei Verbrauchergeschäften. Bei Letzteren ist es vor allem entscheidend, offene Fragen mit der gebotenen Sorgfalt zu beantworten und vom Nutzen zu überzeugen. Nur so entsteht das Vertrauen, das eine Währung braucht. Klar ist: Am Bargeld und an der dafür erforderlichen Infrastruktur muss wie geplant auch langfristig festgehalten werden“, erläutert Brossardt. Das gebiete sowohl das Verbrauchervertrauen in den Euro als auch die Rückfalloption für den Zahlungsverkehr in Krisenzeiten.
Andere Währungsräume beschäftigen sich ebenfalls intensiv mit digitalen Währungen. „Die USA setzen ausschließlich auf Kryptowährungen. Eine vielseitig einsetzbare, durch festen Wechselkurs zum Dollar stabilisierte und durch die US-Regierung forcierte Kryptowährung würde die Kräfteverhältnisse zwischen den Währungen global in Richtung der USA verschieben. Europa muss daher eigene Antworten finden und im Wettbewerb der Währungen an die Spitze vorstoßen“, so Brossardt.
Die Europäische Zentralbank arbeitet seit 2020 an der Entwicklung des Digitalen Euros. Über die Einführung wurde noch nicht abschließend entschieden und der seit 2023 vorliegende Kommissionsentwurf ist noch zu beraten. „Politisch, rechtlich und technisch sind etliche Voraussetzungen noch zu schaffen. Besonderes Augenmerk muss der Stabilität des Finanz- und Kreditmarkts sowie der Stärkung europäischer Zahlungsdienstleister gelten. Nur wenn jetzt die Weichen richtig gestellt werden, kann das Projekt für Banken, Industrie und Verbraucher und damit auch für Europa zum Erfolg werden", erklärt Brossardt abschließend.
Weiterführende, in Kooperation mit der Finanzplatz Initiative München erarbeitete Informationen finden Sie hier .