Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.:
„Die Abkehr der Bundesregierung vom strikten Verbrenner-Verbot ab 2035 war überfällig. Wir sind sehr erleichtert, dass sich die Koalition endlich auf eine klare gemeinsame Linie verständigt hat.
Angesichts der Verzögerung des Hochlaufs der E-Mobilität wäre es realitätsfremd gewesen, weiterhin an einem strikten Verkaufsverbot von neuen Benzinern, Diesel- und Hybridfahrzeugen ab 2035 festzuhalten. Die E-Mobilität setzt sich leider nicht so schnell durch, wie zunächst angenommen. Dafür sind in erster Linie die Rahmenbedingungen verantwortlich. Diese lagen und liegen nicht in der Verantwortung der Fahrzeughersteller.
Es ist daher unerlässlich, in der Transformationsphase auf Technologieoffenheit und einen sinnvollen Mix verschiedener Antriebsarten zu setzen. Nur so lassen sich die Klimaziele erreichen, ohne dabei an Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen.
Wichtig ist jetzt, schnell einen verlässlichen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, damit Automobilhersteller, Zulieferer und Stromproduzenten eine nachhaltig klimaneutrale Mobilität gestalten können.
Wir brauchen dazu auch faire Regelungen für Plug-in-Hybride und erneuerbare Kraftstoffe sowie europaweit eine massive Beschleunigung beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Zudem müssen die Flottenregelungen dringend überarbeitet werden. Das gilt nicht nur für Pkw, sondern selbstverständlich auch für Nutzfahrzeuge.
Wir erwarten, dass die Bundesregierung ihre Position zum Verbrenner-Aus nun auch in Brüssel mit Nachdruck vertritt – dort steht das Thema Anfang Dezember auf der Agenda.“