Wir erleben flächendeckend in allen Branchen und Regionen einen Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel. In der Wirtschaft bleiben die ökonomischen Stimmungsindikatoren unterkühlt, konjunkturell treten wir auf der Stelle. Aller Voraussicht nach wird die bayerische Wirtschaft im Jahr 2023 stagnieren. Das hat damit zu tun, dass sich bestehende Lieferengpässe nur langsam auflösen. Zudem kämpfen wir nach wie vor mit einer hohen Inflation.
Die wesentliche Ursache für die verhaltenen Prognosen ist aber die anhaltende Energiekrise, die uns Putins Angriffskrieg auf die Ukraine beschert hat. Verknappung und Verteuerung verhindern allzu häufig, dass sich heimische Firmen entfalten können. Der zweite zentrale Grund ist der eklatante Mangel an Fach- und Arbeitskräften. Dafür mitverantwortlich ist, dass die Binnenzuwanderung aus anderen Ländern der Bundesrepublik nach Bayern allmählich ausgeschöpft ist. Neben der Aktivierung heimischer Potenziale brauchen wir daher flankierend eine gezielte Zuwanderung aus Drittstaaten.
Als vbw eröffnen wir ein Verbindungsbüro in Albanien. Wir werden uns vor Ort um Arbeitsund Fachkräfte bemühen. Die Westbalkanregelung wird uns dabei helfen, weil sie eine leichtere Zuwanderung ermöglicht. Ideen gegen die strukturellen Herausforderun?gen unseres Standorts muss auch die Politik liefern. In den letzten Monaten vor der bayerischen Landtagswahl werden wir bei zahlreichen Diskussionsveranstaltungen gründlich „abklopfen“, wie die Parteien unseren Standort auf Temperatur bringen wollen. Denn es wird Zeit, dass auch die Wirtschaft wieder an Substanz gewinnt.