Seit dem Jahr 2020 existiert in Deutschland die steuerliche Forschungszulage. Seither können Unternehmen unabhängig von ihrer Größe oder Rechtsform einen Teil ihrer Ausgaben für Forschungsaktivitäten von der Steuer absetzen. Da diese Art der Förderung in vielerlei Hinsicht flexibler ist als die klassische Projektförderung, war der damalige Einstieg in die steuerliche Förderung ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Forschungszulage erfüllt Erwartungen bisher nicht
In vielen anderen Ländern brachte die Einführung der steuerlichen Forschungsförderung einen deutlichen Schwung für die industrielle Forschungsaktivität. In Deutschland bleiben die positiven Effekte der steuerlichen Forschungszulage bisher allerdings hinter den Erwartungen zurück. Dank der höheren Förderung, die das steuerliche Investitionssofortprogramms ab Januar 2026 ermöglicht, verbessert sich die Lage. Allerdings bleiben zwei wesentliche Anliegen offen: Die Forschungszulage adressiert bisher vor allem kleinere und mittlere Forschungsprojekte und Unternehmen. Sie sollte auch für große Forschungsvorhaben und Unternehmen mit großen Forschungsetats interessant werden. Ferner gilt es, die bislang allzu bürokratischen Förderauflagen auch mittels digitaler Lösungen praxistauglich auszugestalten.
vbw fordert einfachere und bessere Förderung und zeigt notwendige Schritte
Um als Wirtschaftsstandort international wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen wir ein bürokratieärmeres Förderregime, das Unternehmen aller Größenklassen Anreize gibt, ihre Forschungsaktivitäten auszuweiten. Gestützt auf praktische Erfahrungen bayerischer Unternehmen und Experten zeigt unsere Position konkrete Aspekte, die dabei zu berücksichtigen sind.