Der vbw Index der bayerischen Wirtschaft ging gegenüber Herbst 2022 minimal um zwei auf 101 Punkte zurück. Die Konjunktur in Bayern tritt auf der Stelle.
Differenzierte Entwickung der Teilindizes
Der Lageindex Wachstum, der die allgemeine Konjunkturlage beschreibt, sank um einen auf 108 Punkte. Der Prognoseindex Wachstum konnte sich um 19 Punkte verbessern. Mit aktuell 89 Punkten liegt er aber nach wie vor ein gutes Stück unter dem Durchschnitt.
Der Lageindex Beschäftigung ging von 122 auf 102 Punkte zurück. Dies liegt allein an der höheren Arbeitslosigkeit, die aber nur wegen der statistischen Erfassung der ukrainischen Flüchtlinge gestiegen ist. Der Prognoseindex Beschäftigung sank von 110 auf 106 Punkte.
Prognose: Stagnation der bayerischen Wirtschaft
Zwar konnte eine Rezession im Winterhalbjahr vermieden werden, ein Aufschwung ist aber nicht in Sicht. Die Belastungsfaktoren für die Unternehmen bestehen unverändert fort: Die Energiepreise bleiben trotz der Rückgänge auf hohem Niveau, die Inflation geht nur langsam zurück und belastet den privaten Konsum, im Bau haben die gestiegenen Finanzierungskosten vor allem den Wohnungsbau einbrechen lassen, die Lieferengpässe behindern trotz Entspannung viele Unternehmen, die Unsicherheiten auf den Weltmärkten und die geopolitischen Risiken bleiben hoch.
Die vbw sieht keine echte konjunkturelle Dynamik. Nach dem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Winterhalbjahr wird sich die Konjunktur nur langsam erholen. Im Jahresdurchschnitt 2023 prognostiziert die vbw eine Stagnation des bayerischen Bruttoinlandsprodukts auf dem Vorjahresniveau.
Nicht nur konjunkturelle, sondern auch strukturelle Herausforderungen
Die aktuellen Krisen sorgen nicht nur für konjunkturelle Schwierigkeiten, sie stellen die bayerische Wirtschaft auch vor strukturelle Herausforderungen. Unsere Standortprobleme werden durch die Energiekrise und den Arbeitskräftemangel verschärft.
Um zumindest mittelfristig wieder an Dynamik zu gewinnen, muss jetzt in unseren Standort und unsere Wettbewerbsfähigkeit investiert werden. Die Chancen, die in jeder Krise liegen, müssen jetzt aktiv ergriffen werden.