Auf dem 18. Würzburger Forum Arbeitsrecht der vbw in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg am 28. November 2023 standen aktuelle Fragen zur Zeitarbeit im Fokus. Arbeitsrechtsexperten aus Wissenschaft und Praxis diskutierten das Spannungsverhältnis zwischen Regulierung und Flexibilisierung.
Zeitarbeit ist für Unternehmen unverzichtbares Personalinstrument
„Für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen ist Zeitarbeit ein unverzichtbares Personalinstrument, dessen Flexibilität erhalten und ausgebaut werden muss“, so Wolfgang Fieber, Vorstandsvorsitzender der vbw Bezirksgruppe Unterfranken.
Die Unternehmen befinden sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Um die anstehenden Veränderungen in der gebotenen Geschwindigkeit meistern zu können, müssen wir auf allen staatlichen Ebenen schneller, unbürokratischer und digitaler werden. Das kann nur gelingen, wenn den Betrieben nicht immer neue Fesseln angelegt werden. Es darf keine weiteren Reglementierungen geben. Um Unternehmen zukunftsfest aufzustellen und langfristig Arbeitsplätze zu sichern, muss ein moderner Rechtsrahmen die notwendigen Spielräume schaffen.
Zeitarbeit ist eine stabile Brücke für Arbeitssuchende in den Arbeitsmarkt
Fieber wies darauf hin, dass die Zeitarbeit eine stabile Brücke für Arbeitssuchende in den Arbeitsmarkt ist und daher bestehende Hemmnisse unbedingt abgebaut werden müssen. Die 2017 eingeführte Überlassungshöchstdauer von 18 Monaten muss kritisch geprüft, die gesetzlichen Möglichkeiten zur Beschäftigung von Drittstaatsangehörigen im Rahmen von Zeitarbeit müssen erweitert und die bestehenden Einschränkungen für das Baugewerbe gelockert werden.
Vortragende und Podiumsteilnehmer
-
Wolfgang Fieber, Vorstandsvorsitzender, vbw Bezirksgruppe Unterfranken
-
Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Weber, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
-
Prof. Dr. Eckhard Kreßel, Privatdozent und außerplanmäßiger Professor, Universität Würzburg