Die Globalisierung schreitet voran, durch das Auftreten vieler dynamisch wachsender Schwellenländer auf dem Weltmarkt intensiviert sich der Standortwettbewerb zusätzlich. Nach der Corona-Pandemie stellt sich zudem die Frage nach einer Neu-Austarierung und Optimierung von internationalen Wertschöpfungsketten.
Standortqualität und Verlagserungsperspektiven
In der vorliegenden Studie, die die vbw bei der IW Consult GmbH in Auftrag gegeben hat, wird der Frage nachgegangen, warum Unternehmen am Standort Bayern bleiben und warum sich ausländische Firmen im Freistaat ansiedeln. Zudem wird untersucht, welche Verlagerungstrends in der nahen Zukunft zu erwarten sind.
Standort Bayern: viele Stärken, einige Schwächen
Die entscheidenden Faktoren, nach denen Investitionen an einem Standort durchgeführt werden sind vor allem die Marktgegebenheiten sowie die Infrastruktur. Ebenfalls von Bedeutung sind die Verfügbarkeit von Fachkräften, das Technologie- und Innovationsumfeld sowie die Bürokratie.
Bayern ist ein starker Industriestandort. Die Unternehmen bewerten den Standort insgesamt sehr gut und würden sich in der überwiegeden Mehrheit wieder hier ansiedeln. Die besonderen Stärken Bayerns sind das positive Umfeld für Technologie und Innovation, das breite Wertschöpfungsnetzwerk sowie die Versorgungssicherheit mit Energie und Rohstoffen.
Insgesamt noch positiv wird die Infrastruktur bewertet.
Standortnachteile sind das Kostenniveau, die Bürokratie sowie die Fachkräfteverfügbarkeit.
Keine Verlagerungswelle, aber größere Dynamik im Ausland
Eine Verlagerungswelle im größeren Stil ist nicht zu erwarten, daran hat auch Corona nichts geändert. Doch gerade die Unternehmen, die bereits Standorte im Ausland haben, wollen diese weiter ausbauen. Motive dazu sind vor allem die Kosten sowie die Möglichkeiten der Digitalisierung und die Marktentwicklung. Verlagert werden sollen vor allem technologisch einfachere Prozesse und Produkte.