Die Standortbedingungen in Deutschland für Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie haben sich in den letzten Jahren verschlechtert. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber bayme vbm unter ihren Mitgliedern. Von 461 antwortenden Unternehmen berichteten über 90 Prozent von einer Verschlechterung der Standortbedingungen im Vergleich zur Situation vor zehn Jahren. Lediglich gut ein Prozent der befragten Unternehmen bewertete die Standortbedingungen als verbessert.
Einen Standortnachteil im Vergleich zu Wettbewerbern sehen die Unternehmen insbesondere in den Bereichen Bürokratie/Regulierung (87,6 Prozent), bei den Arbeitskosten (82,6 Prozent) und im Bereich Wirtschaftspolitik und Planungssicherheit (81,4 Prozent).
Beschäftigungsverlagerung ins Ausland
Als Reaktion auf die verschlechterten Standortbedingungen verlagert aktuell fast jedes dritte Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektroindustrie Beschäftigung ins Ausland - oder plant, dies zu tun. In knapp 80 Prozent der Fälle sind davon die Produktion und die Fertigung betroffen. Rund die Hälfte der betroffenen Betriebe weicht dabei nach Osteuropa aus, aber auch die USA und China sind wichtige Zielländer.
Betriebe fahren Investitionen zurück
Neben der Beschäftigung fahren die Unternehmen auch ihre Investitionstätigkeit am Standort Deutschland weiter zurück. Mehr als jedes zweite Unternehmen plant, seine inländischen Investitionen im Jahr 2025 gegenüber dem Vorjahr zu verringern. Weniger als 15 Prozent planen mehr Investitionen. Hauptgründe für den Investitionsrückgang sind die hohen Arbeitskosten (69 Prozent), eine fehlende Planbarkeit durch die Wirtschaftspolitik (68,5 Prozent), Bürokratie (58,6 Prozent) sowie Energiekosten (52,6 Prozent).