Am 14. Juli 2021 hat die EU-Kommission das „Fit for 55“-Paket vorgestellt und in diesem Kontext auch einen Vorschlag zur Verschärfung der CO2-Emissionsnormen für neue Personenkraftwagen und neue leichte Nutzfahrzeuge vorgelegt.
Gegenwärtig wird der Vorschlag noch getrennt im EU-Parlament und im Rat der EU verhandelt.
Kurzbewertung
Mit dem für 2035 vorgesehenen Flottengrenzwert von 0 g schlägt die EU-Kommission faktisch ein Verbot von neuen Verbrennungsmotoren vor. Das ist innovationsfeindlich und nicht technologieoffen. Die sich aus der Verschärfung ergebende Beschleunigung der Transformation ist vor allem für viele Zulieferer kaum zu schaffen.
Um die Potenziale alternativer emissionsarmer Antriebsarten für die Treibhausgasreduzierung im Verkehrssektor zu entfalten ist die öffentliche Lade- und Tankinfrastruktur für alle Antriebsarten unabdingbare Voraussetzung und muss europaweit schnell und intensiv ausgebaut werden. Im Bereich der Elektromobilität muss der Ausbau der Ladeinfrastruktur parallel zum Aufwuchs von Elektrofahrzeugen erfolgen.
Dass die Nutzung synthetischer Kraftstoffe theoretisch weiterhin möglich ist, ist richtig und wichtig. In synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) liegt ein großes CO2-Reduktionspotenzial, vor allem im Bestand und solange noch nicht flächendeckend die notwendige Infrastruktur für Elektromobilität gegeben ist.
Wichtig ist ferner, dass mit jeder Verschärfung auch die weiteren notwendigen Rahmenbedingungen wie zum Beispiel der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft, der Ausbau der erneuerbaren Energien und wettbewerbsfähige Strompreise geschaffen werden.
Details zum Richtlinienvorschlag sowie aktuelle Informationen zum Sachstand finden Sie in der Übersicht des EU-Parlaments .
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