Am 14. Juli 2021 hat die EU-Kommission das „Fit for 55“-Paket vorgestellt. Es enthält einen Vorschlag zum Aufbau einer Infrastruktur für alternative Kraftstoffe.
Die Gesetzgebungsinitiative wird gegenwärtig noch getrennt im EU-Parlament und im Rat der EU verhandelt.
Kurzbewertung
Die öffentliche Lade- und Tankinfrastruktur für alle Antriebsarten ist unabdingbare Voraussetzung, um die Potenziale alternativer Antriebsarten für die Treibhausgasreduzierung im Verkehrssektor zu entfalten und muss europaweit schnell und intensiv ausgebaut werden.
Positiv bewertet die vbw, dass die Verordnung Lade- und Tankinfrastrukturen für alle Verkehrsträger adressiert und dabei grundsätzlich technologieoffen auf Ladeinfrastrukturen für Pkw, leichte Nutzfahrzeuge und schwere Nutzfahrzeuge sowie Tankinfrastrukturen für Wasserstoff, Erdgas sowie Landstromversorgung setzt.
Im Bereich der Elektromobilität ist es richtig, den Ausbau der Ladeinfrastruktur parallel zum Aufwuchs von Elektrofahrzeugen zu forcieren. Beschränkte Reichweiten und nicht ausreichende Ladeinfrastrukturen erschweren bisher die Nutzung von Elektroautos im Fernverkehr. Auch die Tank- und Ladeinfrastruktur für Lkw muss deutlich vorangebracht werden. Um den Hochlauf der Elektromobilität effektiv zu begleiten, bedarf es jedoch eines weitaus ambitionierteren Ausbaus der erneuerbaren Energien.
Zu begrüßen sind auch die vorgegebenen Ausbauverpflichtungen für Wassertofftank-Infrastrukturen und Power-to-Liquid-Technologien. Diese spielen aus Sicht der vbw im gesamten Mobilitätssektor eine Schlüsselrolle und müssten in den europäischen Überlegungen deutlich stärker berücksichtigt werden.
Zudem müssen bestehende Förderprogramme für den Aufbau privater Infrastruktur für alle alternativen Antriebe unbedingt aufgestockt und verlängert werden und die Mittel auf hohem Niveau verstetigt werden. Die Komplexität von Förderprogrammen muss reduziert und es müssen stabile Rahmenbedingungen für den Betrieb der Infrastruktur für alternative Antriebe geschaffen werden.
Details zur Verordnung sowie aktuelle Informationen zum Sachstand finden Sie in der Übersicht des EU-Parlaments .
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