Die bayerische Wirtschaft

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Letzte Aktualisierung: 09. November 2023

Position

vbw Position zu China

 Volker Leinweber
Volker Leinweber
Geschäftsführer, Leiter der Abteilung Volks- und Außenwirtschaft
Telefon +49 (0)89-551 78-133 +mobil+ +49 (0)173-573 89 25
vbw Position zu China

China ist zum wichtigsten Handelspartner der bayerischen Wirtschaft geworden. Wir müssen unsere Wirtschaftsbeziehungen zu China kritisch überdenken, dürfen sie aber nicht abbrechen. Eine Beziehungen auf Augenhöhe ist anzustreben.

Zunehmend kritischere Haltung gegenüber China

Die Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine haben die Verwundbarkeit unserer Lieferketten und die Abhängigkeiten von einzelnen Handelspartnern offengelegt. China ist hierbei besonders in den Fokus gerückt, die Politik des Landes hat zu einer zunehmend kritischen Haltung gegenüber der Volksrepublik geführt.

Neue Abwägung zwischen Effizienz- und Versorgungssicherheit

Fakt bleibt, dass grenzüberschreitender Handel und internationale Arbeitsteilung die Produktivität und Effizienz erhöhen und somit wohlstandssteigernd wirken. Wir sind auch weiterhin überzeugt, dass internationale Wirtschaftsbeziehungen politisch stabilisierend und friedensstiftend wirken. Zur Stärkung der Resilienz ist aber eine neue Abwägung zwischen Effizienz und Kostenoptimierung auf der einen Seite und Versorgungssicherheit auf der anderen Seite notwendig. Dies gilt für jedes einzelne Unternehmen ebenso wie für unsere gesamte Volkswirtschaft. Zu dieser Abwägung gehört auch die Wahl unserer Handelspartner, die wir kritischer bewerten müssen als früher.

Diversifizierung, aber keine Entkoppelung

Entscheidend ist es, dass wir einseitige Abhängigkeiten reduzieren und künftig vermeiden. Dies gilt in besonderem Maße für Länder wie China. Die Volksrepublik ist Wettbewerber, gleichzeitig aber ist und bleibt China Handelspartner und bietet als dynamisch wachsender Absatz- und Beschaffungsmarkt Potenziale für bayerische, deutsche und europäische Unternehmen. Ohne Zweifel müssen wir in der neuen geopolitischen Lage unsere Handelspartner kritisch hinterfragen. Insgesamt ist eine stärkere Diversifizierung notwendig, sowohl auf der Beschaffungs- als auch auf der Absatzseite.

Selbstbewusstes Eintreten für Reziprozität und ein Level Playing Field

Auf politischer Ebene muss mehr als bisher auf Augenhöhe mit China verhandelt werden. Dazu ist ein geschlossenes und kraftvolles Handeln Europas erforderlich. Ein fairer und freier Wettbewerb mit chinesischen Unternehmen sowohl in China als auch in Drittstaaten erfordert ein Level Playing Field. Im Feld von Direktinvestitionen und Unternehmensbeteiligungen muss das Prinzip der Reziprozität durchgesetzt werden. Investitionen ausländischer Unternehmen in die kritische Infrastruktur in Deutschland müssen im Einzelfall streng und kritisch geprüft werden.

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