Letzte Aktualisierung: 04. Juni 2024
Pressemitteilung
Ausbau geht voran – Anforderungen steigen / Bayer: „In Qualität und Quantität investieren“
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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. diskutierte heute im Rahmen eines Pressegesprächs in Oberfranken den Stand beim Ausbau der digitalen Netze in der Region und wies auf die Relevanz leistungsfähiger und zukunftsgerechter digitaler Netze für Unternehmen hin. Jürgen Bayer, Vorstandsmitglied der vbw Bezirksgruppe Oberfranken, führt aus: „Laut einer aktuellen vbw Studie hatten im April 2024 rund 62 Prozent der Haushalte in Oberfranken eine Gigabit-Verbindung. Das ist ein Anschluss mit mindestens 1.000 Mbit/s im Download. Die Anbindung hat damit im Vergleich zum Vorjahreswert (2023) um 1,5 Prozentpunkte zugelegt. In städtischen Räumen liegen wir bei 91,7 Prozent, in ländlichen Räumen bei 26,8 Prozent. Unternehmen in Gewerbegebieten sind zu 55,2 Prozent mit Gigabit-Verbindungen versorgt, hier liegen wir rund drei Prozentpunkte unter dem bayernweiten Wert. Das Ausbautempo muss hoch bleiben, denn auch die Bedarfsprognosen steigen: Trotz der größeren Zufriedenheit berichteten Ende 2023 knapp 68 Prozent der bayerischen Unternehmen, dass ein unzureichendes digitales Festnetz ihr Geschäft beeinträchtigt. Unternehmen nutzen die Digitalisierung, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und unser Land zukunftsfähig zu halten. Auf Dauer schaffen sie das nur mit gigabitfähigen und zuverlässigen digitalen Netzen überall in Bayern.“
Ein besonderes Augenmerk legt die vbw auf Glasfaser. Nach einem Anstieg um 2,9 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr lag 2023 der Anteil in den Haushalten in Oberfranken mit 17,6 Prozent auf dem siebten Platz in Bayern. „Die Gewerbegebiete in Oberfranken sind zu rund 33 Prozent ans Glasfasernetz angeschlossen. Durch zusätzliche Fördermaßnahmen und angekündigte Aktivitäten am Markt werden innerhalb der nächsten Jahre in der Region 44,5 Prozent der Haushalte mit Glasfaser versorgt werden. Das sind wichtige Erfolge und Perspektiven, wir müssen uns aber auf die offenen Aufgaben konzentrieren. In 92 von insgesamt 214 Kommunen in Oberfranken haben erst weniger als 20 Prozent einen Anschluss, der zumindest im Download Bandbreiten ab einem Gigabit/s zulässt. 45 dieser Gemeinden überwinden allerdings absehbar diese 20-Prozent-Schwelle“, so Bayer.
Auch die 5G-Mobilfunkverfügbarkeit stellt für die vbw eine entscheidende Säule der digitalen Infrastruktur dar. Bayer ordnet ein: „5G ist in den Haushalten in Oberfranken zu 97,7 Prozent verfügbar. Damit liegen wir leicht über dem bayerischen Durchschnitt von 97,5 Prozent. Die Gewerbegebiete der Region sind zu 99,4 Prozent überdurchschnittlich versorgt. Auf die Gesamtfläche in Oberfranken bezogen wird eine Abdeckung 89,4 Prozent erreicht. Die Herausforderung liegt zum Teil darin, Lücken in der Fläche zu schließen. Gleichzeitig stehen wir auch vor der Herausforderung, verbliebene Schwächen in den bereits ausgebauten Netzteilen zu beheben. Diese Schwächen können sich auch durch gestiegene Nachfrage oder Neubauten ergeben, die die Reichweite von Funkmasten beeinträchtigen.“
Angesichts dieser Analyse fordert die vbw: „Wir müssen sowohl in Quantität als auch in Qualität investieren. Insbesondere Unternehmen im ländlichen Raum brauchen Glasfaserverbindungen und die 5G-Mobilfunknetze müssen die ganze Fläche einer Region verlässlich abdecken. Der Freistaat fördert, wo er kann. Wir appellieren an die Gemeinden, vorhandene Fördermöglichkeiten noch aktiver zu nutzen. Zusätzlich muss der Bund Genehmigungsverfahren schlanker gestalten“, so Bayer abschließend.
Die Daten stammen aus der Studie „Versorgungsgrad der digitalen Infrastruktur in Bayern“, die IW Consult unter anderem für Oberfranken aufbereitet hat, sowie aus hoch aktuellen Datenbeständen des bayerischen Finanzministeriums zur Festnetzversorgung der Haushalte. Die vbw Studie „Breitbandbedarf der bayerischen Unternehmen 2023 – leitungsgebunden und mobil“ finden Sie hier online .