Letzte Aktualisierung: 29. August 2024
Pressemitteilung
Studierende aus dem Ausland: Potenzial für Fachkräftesicherung von Unternehmen / Brossardt: „Starker Zulauf ausländischer Studierender in MINT-Fächer erfreulich“
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Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. betont mit Blick auf den Fachkräftemangel im Freistaat das Beschäftigungspotenzial von internationalen Studierenden, die verstärkt den Weg an die bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften finden. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erklärt: „Demografiebedingt werden uns in Bayern bis 2035 etwa 400.000 Beschäftigte fehlen, und auch in den Hörsälen macht sich die Entwicklung bemerkbar. So sank die Zahl der Studierenden mit deutschem Pass im Wintersemester 2022/2023 im Vorjahresvergleich von 343.668 auf 329.643. Die Zahl ausländischer Studierender stieg indes im gleichen Zeitraum um acht Prozent an. Wir müssen die internationalen Studierenden während ihres Studiums unterstützen und die jungen Talente nach dem erfolgreichen Studienabschluss motivieren, den Weg in unsere Betriebe zu suchen. So können wir dem Mangel an akademischen Fachkräften entgegenwirken.“
Der größte Anteil internationaler Studierender in Bayern stammt mit 31.368 aus Asien, davon 8.485 aus Indien und 8.345 aus China. Europaweit kommen 5.659 Studierende aus der Türkei, 3.056 aus Österreich und 2.952 aus Italien. Ein Großteil der Studierenden, die aus dem Ausland nach Bayern kommen, entscheidet sich für ein Studium in den MINT-Fächern, davon schwerpunktmäßig für das Fach Informatik (7.436 Studierende), Elektrotechnik (3.882 Studierende) und Maschinenbau (3.510). Brossardt führt aus: „Gerade im MINT-Bereich suchen die Unternehmen händeringend gut qualifizierte Nachwuchskräfte. Darum ist der Zulauf ausländischer Studierender vor allem in die naturwissenschaftlich-technischen Fächer erfreulich.“
Bedenklich ist aus Sicht der vbw die verhältnismäßig hohe Abbrecherquote bei Studierenden aus dem Ausland: So beenden 41 Prozent der internationalen Bachelorstudierenden und 28 Prozent der internationalen Masterstudierenden ihr Studium ohne Abschluss. Brossardt führt aus: „Diese Quote ist zu hoch. Wir senken sie, indem wir die Studierenden noch stärker bei ihrer akademischen Laufbahn unterstützen. Hier sind die Universitäten und Hochschulen gefragt. Es braucht ganzheitliche Maßnahmen zur Studienorientierung, Sprachkurse und Studienvorbereitungsangebote, und zwar von Studienbeginn bis zum Abschluss und dem Übergang in den Arbeitsmarkt. Das DAAD-Programm zur Förderung internationaler Talente zur Integration in Studium und Arbeitsmarkt des Deutschen Akademischen Austauschdienstes e. V. bietet mit seinen Beratungsangeboten gute Ansätze. Aber auch die Politik ist gefordert, die Förderung der Studierenden im Auge zu behalten und gegebenenfalls mit Maßnahmen zu reagieren.“