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Letzte Aktualisierung: 17. November 2023

Pressemitteilung

Studie zur Arbeitslandschaft: Bis 2035 fehlen Oberfranken rund 78.000 Arbeitskräfte / Regenhold: „Alle Arbeitsmarktpotenziale heben, Wettbewerbsfähigkeit bewahren“

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 Stefanie Eizenberger
Stefanie Eizenberger
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit
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Die demografische Entwicklung sorgt dafür, dass das Arbeitskräfteangebot in Bayern bis 2035 um etwa 400.000 Personen von 6,6 Millionen auf 6,2 Millionen zurückgehen wird. Damit einher geht, dass zunehmend Fachkräfte in Bayern fehlen werden. Für Oberfranken bedeutet das, dass 2035 etwa 78.000 Beschäftigte fehlen. Die Arbeitskräftelücke in der Region wird sich von heute rund 47.000 um weitere rund 31.000 Personen vergrößern. Das geht aus der Studie „Regionale Arbeitslandschaften“ hervor, die von der Prognos AG im Auftrag der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. erstellt wurde. „Die Betriebe in Oberfranken spüren den Mangel an Arbeits- und Fachkräften bereits jetzt sehr deutlich. Um langfristig die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unseres Standortes zu sichern, müssen wir alle Arbeitsmarktpotenziale heben“, betonte Finn Regenhold, Vorstandsmitglied der vbw Bezirksgruppe Oberfranken, im Rahmen der gestrigen, zwölften Kooperationsveranstaltung „Perspektive Oberfranken - Fach- und Arbeitskräfte-sicherung für die Region“ der vbw mit der Frankenpost / Neuen Presse Coburg.

Als Gastredner stellte Markus Hoch, Senior Projektleiter bei der Prognos AG, die Ergebnisse der Studie für Bayern und die Region Oberfranken vor. Dabei nimmt die Studie erstmals die Entwicklung in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten in den Blick. Hoch hob hervor: „In 33 der insgesamt 36 Berufshauptgruppen werden in Oberfranken bis zum Jahr 2035 Engpässe auftreten. Darunter sind Berufshauptgruppen wie etwa das Führen von Fahrzeugen und Transportgeräten, gebäude- und versorgungstechnische Berufe und die Metallerzeugung, der Metallbau, die Fahrzeugtechnik sowie die Mechatronik.“

Regional betroffen sind besonders die Landkreise Kulmbach und Kronach, in denen die Arbeitskräftenachfrage 2035 rund 20 bzw. 22 Prozent über dem Angebot liegen wird. Um gegenzusteuern, benennt die vbw zentrale Handlungsfelder: „Wir müssen die Bildungsoffensive im Freistaat fortführen, die Beschäftigungschancen verbessern und die Erwerbsbeteiligung erhöhen, indem wir zum Beispiel Teilzeitkräfte dazu motivieren, in Richtung Vollzeit aufzustocken. Um unsere Betriebe zielgerichtet bei der Arbeitskräfte- und Fachkräftesicherung zu unterstützen, haben wir 2018 mit der Bayerischen Staatsregierung die Initiative Fachkräftesicherung+ ins Leben gerufen. Ihr Herzstück ist mit einem elfköpfigen Beraterteam die Taskforce FKS+“, so Regenhold.

Dringend müssen laut vbw auch die Arbeitszeitpotenziale gehoben werden. Regenhold betont: „Wir brauchen schnellstmöglich eine Veränderung des deutschen Arbeitszeitrechts. Die tägliche Höchstarbeitszeit von zehn Stunden muss zugunsten einer durchschnittlichen wöchentlichen Höchstarbeitszeit von 48 Stunden abgeschafft werden. Die europäische Arbeitszeitrichtlinie ermöglicht diese Anpassung.“

Moderiert wurde die Veranstaltung von Marcel Auermann, Gesamt-Chefredakteur der Verlagsgruppe Hof, Coburg, Suhl, Bayreuth (HCSB), zu der auch die Frankenpost und die Neue Presse Coburg gehören, und Matthias Will, Leiter der Wirtschaftsredaktion von Frankenpost und Neuer Presse Coburg.

Auermann machte im Rahmen der Diskussion klar: „Fach- und Arbeitskräften muss klar sein, dass es sich in Oberfranken genauso gut, wenn nicht sogar besser leben und arbeiten lässt als in den oft bevorzugten Großstädten. Zur Wahrheit in den Unternehmen gehört aber auch, dass sich das Arbeiten in den kommenden Jahren verändern wird. Dazu gehören unter anderem strukturelle Verbesserungen beispielsweise bei der Vereinbarkeit von Familie und Arbeitsleben sowie neue Ausprägungen von Arbeits- und Führungsformen, die den Unternehmenszielen dennoch nicht im Wege stehen.“

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