Am morgigen Mittwoch, den 19. Juni, trifft die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Männer bei der Fußball-EM in Deutschland auf Ungarn. Bayern pflegt enge wirtschaftliche Beziehungen zu diesem Vorrundengegner. Das bayerische Handelsvolumen mit Ungarn umfasste 2023 gut 18 Milliarden Euro. „Damit war Ungarn im vergangenen Jahr der neuntwichtigste Handelspartner Bayerns. Wichtige Exportgüter nach Ungarn sind Kraftwagen und Kraftwagenteile, Maschinen sowie elektrische Ausrüstungen“, erläutert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Sehr wichtig ist Ungarn als Beschaffungsmarkt für Vorleistungsgüter. So importierte der Freistaat 2023 Waren im Wert von fast 13 Milliarden Euro aus Ungarn – im Vergleich zum Vorjahr ein überdurchschnittliches Plus von elf Prozent. Damit belegt Ungarn den siebten Platz in der Liste der wichtigsten Importländer des Freistaats. Zu den bedeutendsten Importgütern zählten Kraftwagen und Kraftwagenteile, elektrische Ausrüstungen sowie Datenverarbeitungsgeräte und optische Erzeugnisse. Umgekehrt wurden aus Bayern im vergangenen Jahr Güter im Wert von rund 5 Milliarden Euro ins Land, das sich bereits vier Mal für die Endrunde einer EM qualifizieren konnte, exportiert. Damit nahm Ungarn Platz 13 unter den wichtigsten Exportmärkten für bayerische Waren ein.
Die Importe aus Ungarn sind im ersten Quartal 2024 um 7,5 Prozent gesunken. Die aktuellen globalen Krisen, hohe Löhne bei einer gleichzeitig schwachen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage sowie ein im internationalen Vergleich nicht konkurrenzfähiger Strompreis belasten laut vbw die bayerische Wirtschaft und dort insbesondere die industriell geprägte Exportwirtschaft. Brossardt erläutert: „Die Unternehmen stehen mächtig unter Druck. Rückläufige Aufträge zwingen vor allem in der Industrie immer mehr Betriebe, ihre Produktion zu drosseln oder Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. Unsicherheit und Zurückhaltung machen sich breit.“