Letzte Aktualisierung: 27. September 2018
Studie
Versorgungsgrad der digitalen Infrastruktur in Bayern
Seit 2013 analysiert die vbw regelmäßig den Ausbaustand der digitalen Infrastruktur in Bayern. Die vorliegende Studie belegt, dass der Breitbandausbau im Freistaat beachtliche Fortschritte macht. Gleichzeitig zeigen internationale Vergleichszahlen, dass weiter Erhebliches zu leisten ist, um bzgl. der digitalen Netze an die Weltspitze zu kommen.
Die wesentlichen Ergebnisse der Studie:
Deutschland im internationalen Vergleich
Die Breitbandversorgung Deutschlands hat im internationalen Vergleich Stärken und Schwächen. Mit 15,3 Mbit/s liegt die mittlere gemessene Übertragungsrate etwa auf dem Niveau des europäischen Durchschnitts. Bei der Verbreitung reiner Glasfaserverbindungen hängt Deutschland deutlich hinterher. Positiv lesen sich die Zahlen zu durchschnittlichen Übertragungsraten im Mobilfunk. Hier liegt Deutschland international in der Spitzengruppe.
Digitales Festnetz in Bayern
Bayern ist im deutschen Vergleich gerade im Hinblick auf seine Siedlungsstruktur überdurchschnittlich gut mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen versorgt. Ende 2017 waren in 89,8 Prozent der Haushalte Anschlüsse mit mindestens 30 Mbit/s verfügbar.
Besonders im ländlichen Raum steht Bayern im bundesweiten Vergleich stark da: 75,4 Prozent der Haushalte konnten Ende 2017 auf Verbindungen mit mindestens 30 Mbit/s zurückgreifen. Das sind 18,7 Prozentpunkte mehr als Mitte 2016 und 15,7 Prozentpunkte mehr als im deutschen Vergleich. Hier zeigen sich die Erfolge des bayerischen Förderprogramms bereits deutlich.
Bis zu einer flächendeckenden Versorgung mit mindestens 100 Mbit/s ist allerdings noch Erhebliches zu leisten. In 305 Kommunen in Bayern sind heute mindestens 80 Prozent der Haushalte mit solchen Anschlüssen versorgt. In den meisten Kommunen Bayerns liegt der Versorgungsgrad bei weniger als 20 Prozent.
Reine Glasfaseranschlüsse sind für 10,6 Prozent der Haushalte in Bayern verfügbar. Damit liegt Bayern bundesweit auf Rang 3 der Länder und vor den Stadtstaaten Berlin und Bremen.
Mobilfunkversorgung in Bayern
Mobile Sprachkommunikation und Datenübertragung sind in Bayern am Wohnort fast flächendeckend verfügbar. Nach Angaben des TÜV Rheinland waren Mitte 2017 95,7 Prozent der bayerischen Haushalte mit LTE versorgt.
Reale Messergebnisse zur Empfangsqualität im Mobilfunk entlang häufig genutzter Verkehrswege und an zentralen Orten zeigen jedoch noch erhebliche Lücken beim Empfang für Telefonie und mobile Daten. 9,8 Prozent der Standorte, für die die Studie Daten auswertet, weisen eine schlechte Empfangsqualität für Telefonie auf. Mobile Datennutzung war an 23,1 Prozent der erfassten Standorte in Bayern nicht oder nur ungenügend möglich.
Breitband- und Mobilfunkausbau müssen an Tempo gewinnen, ohne die grundsätzliche Orientierung am Markt aufzugeben. Bund und Freistaat arbeiten bereits an entsprechenden Strategien.
Ansprechpartner
Dr. Benedikt Rüchardt
Steuern, Finanzen, Landesentwicklung, Wirtschaft und Kommunalwirtschaft

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