Letzte Aktualisierung: 26. November 2020
Position
Arbeit und Leben – Lebensphasen tariflich gestalten
Jeder Arbeitnehmer hat entsprechend seiner individuellen Lebensphasen – von der Ausbildung bis zur Rente – unterschiedliche Interessenschwerpunkte. Die Tarifverträge der bayerischen Metall- und Elektroindustrie tragen diesen Anforderungen an vielen Stellen bereits Rechnung, jeweils unter Berücksichtigung der betrieblichen Belange.
Die Gestaltung lebensphasenorientierter Arbeitsbedingungen ist ein Wettbewerbsfaktor und wird künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen, wenn es darum geht, Arbeitskräfte zu halten und neue Fachkräfte zu gewinnen. Sie helfen dabei, Arbeit und Freizeit für alle Beteiligten sinnvoll zu kombinieren und führen zu einer stärkeren Identifizierung mit dem Unternehmen. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Loyalität der Arbeitnehmer aus, sondern
hilft auch, hohe Fluktuationsraten zu vermeiden. Zudem können die Betriebe können lebensphasenorientierte Arbeitsbedingungen nutzen, um ihre Mitarbeiter unter Berücksichtigung der betrieblichen Produktions- und Arbeitszeitzyklen optimal einzusetzen.
In der Tarifrunde 2018 wurden unter anderem mit dem Tarifvertrag Langzeitkonten und dem Tarifvertrag Mobiles Arbeiten weitere tarifliche Optionen für die Unternehmen geschaffen. Beide Tarifverträge schaffen Optionen für die Betriebsparteien.
Insbesondere das Thema „mobiles Arbeiten“ ist damit unter Berücksichtigung der Besonderheiten der M+E Industrie durch die sachnäheren Tarifvertragsparteien bereits abschließend geregelt. Einen (gesetzlichen) Rechtsanspruch auf Home-Office bzw. mobiles Arbeiten lehnen wir ab. Ein derartiger Anspruch würde die personalpolitische und arbeitsorganisatorische Balance in der betrieblichen Praxis gefährden.
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Enno Schad
Geschäftsführer Tarif / Kollektive Arbeitsbedingungen / Arbeitswissenschaft

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